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„Letztendlich besteht dein größtes Geschenk an die Welt darin, der Mensch zu sein, der du bist – es ist sowohl ein Geschenk als auch deine Erfüllung.“

A. H. Almaas, Being and the Meaning of Life

Traumatherapie

Traumatherapie

„…der Mensch zu sein, der du bist…“ Vielleicht dürfen wir die traditionelle Idee vom Selbst oder der Identität einmal hinterfragen. Könnte es nicht oft auch das verzerrte Bild unserer Umgebung sein, welches wir übernommen haben? 

 

Eine den Menschen innewohnende Bewegung ist der Wunsch nach Tiefe, Wahrheit, Wachstum, Authentizität, Lebendigkeit, Gesundheit und nicht zuletzt Verbindung. Trotz all des auch oft Schmerzlichen, was wir unter Umständen erlebt haben, bleibt dieses Potential erhalten solange wir leben und strebt danach, sich zu entfalten.

 

NARM™, das Neuroaffektive Beziehungsmodell, ist eine von Dr. Laurence Heller entwickelte wirksame psychotherapeutische Methode, die sich die Heilung von Bindungs-, Beziehungs- sprich Entwicklungstrauma zum Inhalt gemacht hat. Im Mittelpunkt der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung (K-PTBS), hier auch Entwicklungstrauma genannt, stehen drei Bereiche, in denen die Selbstorganisation der betroffenen Person beeinträchtigt sein kann: ihre emotionale Regulationsfähigkeit, ihr Selbstverständnis sowie ihre Beziehungen. 

 

Ein Kind kann sich selbst nicht als einen guten Menschen in einer schlechten Situation erleben, sondern wofür sich das Kind selbst hält, ist eine Reflektion der Umgebung, in der es aufgewachsen ist. Hatte das Kind das Glück, in einer gütigen, einfühlsamen und liebevollen Umgebung aufzuwachsen, so ist zu vermuten, dass es eher mit einem positiven Selbstbild durch sein Leben geht. Sind wir aufgewachsen in einer eher schwierigen Umgebung, machen wir uns das als Kinder zu eigen. Das Kind erfährt sich als einen „schlechten Menschen“ (Selbstablehnung, Selbsthass, Selbstabwertung, toxische Scham) in einer „intakten Umgebung“, um so seine Bindungsbeziehung zu schützen. In der Traumatherapie nach NARM™ wird beides adressiert, sowohl die Fähigkeit zu Selbstregulierung als auch die verzerrten Identifikationen.

 

Wenn unsere Eltern uns nicht auf die Art lieben können wie wir es als Kinder in den verschiedenen Entwicklungsstufen benötigen, wird das aus einer kindlichen Perspektive so wahrgenommen als gäbe es keine Liebe im Universum. Wenn wir uns dann dafür selbst beschuldigen oder verantwortlich fühlen, können wir als Kinder zumindest unsere Hoffnung in folgendem Sinne bewahren: Werden wir nur bessere Kinder/Menschen, haben wir vielleicht doch noch eine Chance geliebt zu werden. Die unbedingte biologische Notwendigkeit für das verwundbare kleine Kind, die Bindungsbeziehung zur Bezugsperson zu schützen, sticht immer das gleichzeitig vorhandene biologische Bedürfnis nach Ablösung und Authentizität. Biologische Bedürfnisse möchten hier mit Bezug zum Entwicklungsstadium des Kindes verstanden werden. So viele gewaltige Anpassungsleistungen, die wir als Kinder erbringen, sind Überlebensstrategien, die letztendlich dem Ziel dienen, doch irgendwie ein wenig Liebe zu gewinnen und überwältigenden Schmerz zu vermeiden. Diese Strategien entstehen in einem sehr frühen und verletzlichen Lebensstadium. Die gleichen Mechanismen, mit denen wir uns als Kinder schützen, kreieren Symptome für uns während wir älter und erwachsen werden, haben ihre Nützlichkeit verloren und trennen uns von unserem authentischen Selbst-Sein wie auch von anderen Menschen. 

 

Auch das Leben des Erwachsenen wird dann von einem grundlegenden Konflikt beherrscht: „Entweder kann ich so sein wie ich wirklich bin, oder ich kann in einer Beziehung sein. Beides gleichzeitig scheint nicht zu gehen“.

In NARM™ wird davon ausgegangen, dass die meisten psychologischen und physiologischen Symptome, die Menschen entwickeln, auf ein oder zwei von den Organisationsprinzipien reduziert werden können, die auch die fünf Überlebensstyle genannt werden. Jede dieser Überlebensstrategien bringt eine spezifische Art von Unverbundenheit mit sich, die sich alle auch im Körper ausdrücken. Die Bezeichnungen der 5 unterschiedlichen Überlebensstyle deuten auf die eingeschränkte oder gar nicht mehr vorhandene Fähigkeit hin. Hier in aller Kürze eine Skizzierung der 5 Überlebensstrukturen. Kontakt Das Kind lernt, sein Kernbedürfnis nach Kontakt mit sich selbst und anderen abzulehnen. Sein Dilemma besteht darin, dass es den Kontakt zu anderen braucht, dieser ihm aber nicht gefahrlos möglich ist. Einstimmung Das Kind lernt sein Kernbedürfnis abzulehnen, Bedürfnisse wahrzunehmen und mitzuteilen. Sein Dilemma besteht darin, dass es die Einstimmung braucht, sich aber nicht gefahrlos darauf einlassen kann. Vertrauen Das Kind lernt, sein Kernbedürfnis, anderen zu vertrauen und sich auf sie zu verlassen, abzulehnen. Sein Dilemma besteht darin, dass es in der Lage sein muss anderen zu vertrauen, das aber nicht gefahrlos tun kann. Autonomie Das Kind lernt, sein Kernbedürfnis nach Selbstbestimmung und authentischem Selbstausdruck abzulehnen. Sein Kerndilemma besteht darin, dass es seine eigene Autonomie erfahren muss, das aber nicht gefahrlos tun kann. Liebe- und Sexualität Das Kind lernt, sein Kernbedürfnis abzulehnen vom Herzen her mit anderen in Beziehung zu treten. Sein Kerndilemma besteht darin, dass es Liebe ausdrücken und empfangen muss und beides nicht gefahrlos tun kann.

NARM™ hat sich zum Ziel gesetzt, den langfristigen Auswirkungen von Beziehungstraumata Rechnung zu tragen mit einem tiefenpsychologischen, somatisch basierenden Ansatz. 

 

Das Interesse richtet sich darauf, was der Klient wirklich von der Therapie für sich möchte, was der Herzenswunsch an das Leben ist, auch jenseits aller Symptomatik. Es werden keine Ergebnisse versprochen; die Einladung besteht darin gemeinsam zu erkunden, was sich dem Wunsch in den Weg stellt.

 

Mit Mitgefühl, Offenheit und Neugier versuchen wir herauszufinden, mit welchen unserer kindlichen Anpassungsleistungen wir immer noch – zumeist erfolglos – versuchen, unser Leben als Erwachsener zu bewältigen. Das häufig negative Selbstbild wendet sich während wir sehen, dass wir in der Kindheit unser Bestes gegeben haben um in einer vernachlässigenden Umgebung aufwachsen zu können; dies umso mehr, wenn wir reflektieren, dass wir unser heutiges Leben so leben, weil es bisher keine Alternativen zu geben schien.

 

In NARM™ richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Kapazitäten, über die der Klient schon verfügt, wenn er in die Therapie kommt, die sich im Prozess noch weiter entfalten und sich im körperlichen Erleben verankern können. Die Arbeit findet zumeist im gegenwärtigen Moment statt und richtet ihr Augenmerk hauptsächlich auf das Erwachsenenbewußtsein.

 

Nicht die Ergebnisorientierung steht im Mittelpunkt, sondern eher ein Verstehen dessen, was die aktuelle Schwierigkeit ist. Wir erforschen, was die Symptome uns mitteilen und welche Emotionen und Körperwahrnehmungen uns dabei begleiten. Auf diese Weise stellt sich der Kontakt mit lückenhaften inneren Zuständen, körperlichen Empfindungen, Gefühlen, Impulsen, Verhaltensweisen, Erinnerungen und Gedanken wieder her. 

 

Während diese Aspekte des Selbst wieder in die bewusste Wahrnehmung eingeladen werden, kann etwas Größeres als nur posttraumatisches Wachstum geschehen: die Transformation des gesamten Selbst auf einem Boden wo Psychologie und Spiritualität miteinander verschmelzen und auch die spirituelle Natur unseres Seins gewürdigt wird. Es führt über unsere Identität hinaus zu einem umfassenderen Gefühl des Ganzseins. Elemente von Achtsamkeit und Innigkeit sowie Ruhe und Stabilität bekommen Platz, die Person, die wir meinten zu sein, kann zunehmend mit mehr Leichtigkeit gehalten werden und wir nehmen uns selbst weniger ernst. Ein Verständnis davon, dass Emotionen kommen und auch gehen entsteht. Die engen Vorstellungen dessen, was die Person für ihre Identität gehalten hat, beginnen sich zu lösen. Anfangs mag auch etwas Desorientierung im Spiel sein, aber zunehmend wächst das Erleben von Freiheit in dem Maße, wie die alten Strukturen aufweichen und durch ein authentisches Selbst-Sein abgelöst werden. Veränderung kann geschehen, Symptomatiken treten in den Hintergrund oder können sich ganz verabschieden.

 

Somatic Experiencing (SE), entwickelt von Dr. Peter Levine, ist eine sehr wirksame Methode, um Schocktrauma zu heilen. Im Zentrum steht, die biologische Antwort wie z.B. Kampf- oder Fluchtimpulse wieder herzustellen nach einem als überwältigend erlebten Ereignis sowie die Regulierung des Nervensystems zu unterstützen.

 

Häufig bringt Schocktrauma-Erleben gleichzeitig darunter liegendes Entwicklungstrauma zum Vorschein. An der Stelle ist es hilfreich, wenn beide Methoden, NARM™ und SE, ineinandergreifen können.

Somatic Experiencing (SE) wird seit den 70er Jahren maßgeblich von Dr. Peter Levine (Biophysiker und Psychologe) und seinem Team entwickelt. Was können Anlässe für die Entstehung einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) sein? In der Regel setzen wir Kriegszustände, Naturkatastrophen oder sexuellen Missbrauch mit einer traumatischen Erfahrung gleich. Aber auch gängige Erfahrungen wie der Verlust des Arbeitsplatzes, der Tod oder die Trennung eines nahestehenden Menschen oder ein Unfall, eine Operation können als so überwältigend erlebt werden, dass ein Trauma entsteht. Schon seltener denken wir an Trauma, wenn es um die vorgeburtliche oder kindliche Entwicklung geht: Um einen komplizierten Geburtsvorgang, frühe Trennung von Mutter und Kind, unzureichende Befriedigung unserer grundlegenden Bedürfnisse, Vernachlässigung oder Misshandlung in der Kindheit, anhaltende Disharmonie zwischen den Eltern oder deren Trennung. Handelt es sich um andauernde Erfahrungen und werden diese als den Organismus überfordernd erlebt, sprechen wir von chronischem Trauma, Entwicklungs- oder Bindungstrauma. Traumatisierend können sich also „ganz gewöhnliche Ereignisse“ auswirken, die Inhalt eines „normalen“ menschlichen Lebens sind. Nicht jeder Mensch entwickelt nach solchen Erfahrungen automatisch eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Das ist abhängig von der individuellen Konstitution und den Ressourcen, den auslösenden Umständen, dem Umfeld und der zuteil gewordenen Unterstützung. Wie hat sich Somatic Experiencing (SE) – der Weg zur Traumaheilung entwickelt? Durch Beobachtungen und Forschungen mit Säugetieren, zu deren Gattung wir Menschen ja im weitesten Sinne auch zählen, fand Dr. Peter Levine heraus, dass der Organismus von der Natur mit der Fähigkeit ausgestattet ist, traumatisierende Erfahrungen unbeschadet zu durchleben. Säugetiere folgen bei Bedrohung ihren Stammhirninstinkten, orientieren sich und kämpfen dann oder fliehen, um die Gefahr abzuwenden. Erst, wenn keine dieser beiden Überlebensstrategien zum Erfolg führt, greift die Immobilitätsreaktion oder der „Totstellreflex“. Überlebt das Tier die Gefahr, zittert oder schüttelt es sich, schnauft durch und begibt sich oft nach wenigen Minuten schon wieder ausgeglichen in seinen Lebensfluss. Es hat sich der überflüssigen Energie in seinem Organismus entledigt. Die gleichen Fähigkeiten haben wir Menschen auch im Laufe der Evolutionsgeschichte erworben und unser Reptiliengehirn (ältester Teil unseres Gehirns)verfügt über diese überlebenswichtigen und heilsamen, selbstregulierenden Impulse. Wie entsteht eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)? Allerdings spüren die meisten von uns heute kaum noch Verbindung zu diesem instinktiven Teil unserer menschlichen Existenz, da unser Erfolg und Überleben nicht mehr von körperlichen Fähigkeiten abhängt, sondern von der Reaktionsfähigkeit unseres Verstandes oder dem rationalen, jüngsten Teil unseres Gehirns (Neokortex). Der Neokortex ist stark getrieben von Angst und Kontrollbedürfnis, die die instinktiven Reaktionen unseres Reptiliengehirns reduzieren oder unterdrücken können. Unsere Kultur und Gesellschaft unterstützen instinktive Impulse nicht. Sie werden eher als gefährlich eingestuft. Es hat sich eine Trennung von Körper und Seele vollzogen. Eine posttraumatische Belastungsstörung entsteht, wenn der ursprünglich angelegte Zyklus bei Gefahr, nämlich Orientierung, Flucht, Kampf und Immobilitätsreaktion nicht vollständig durchlaufen und zum Abschluss gebracht werden kann. Bei gegebener Gefahr oder Bedrohung reagiert der Organismus automatisch mit den vitalen energetischen Impulsen von Kampf oder Flucht. Lässt die Situation beides nicht zu, kommt es zu Erstarrung oder dem Totstellreflex als letzte Überlebensmöglichkeit. Die beträchtliche für Kampf oder Flucht bereitgestellte Energie zieht sich nun zusammen und wird im Nervensystem gebunden. Unser System nimmt diesen Zustand innerlich als äußerste Erregung wahr, auch wenn wir nach außen ruhig und passiv wirken können. Die gescheiterte Kampfreaktion manifestiert sich als ein Gefühl von Wut, die der fehlgeschlagenen Fluchtreaktion als Hilflosigkeit. Besteht auch weiterhin keine Gelegenheit der Bedrohung zu entkommen, kann der Organismus die aktivierte Energie nicht ausgleichen, der Level der Erregung durch Wut und Hilflosigkeit bleibt bestehen oder erhöht sich noch. Die selbstregulierenden Eigenschaften des Nervensystems sind ausgeschaltet. Der Organismus des betroffenen Menschen ist überwältigt und erstarrt oder kollabiert. Die zum Überleben bereitgestellten Energien im Körper werden nicht entladen sondern verbinden sich mit den erdrückenden Gefühlswahrnehmungen von Angst, Wut, Hilflosigkeit und Schamgefühlen, um die unausgeglichenen Energien unter Kontrolle zu halten. Diese Emotionen wiederum signalisieren dem Organismus, dass der bedrohliche Umstand weiterhin besteht, auch wenn die reale Gefahr nicht mehr vorhanden ist. Dadurch kann eine ständig vorhandene Verteidigungsbereitschaft entstehen, während ein Entspannungszustand eher häufig als irritierend erlebt wird. Was ist das Bestreben von Somatic Experiencing (SE) bei der Heilung posttraumatischer Belastungsstörungen (PTBS)? „Ein Trauma ist im Nervensystem gebunden. Es ist somit eine biologisch unvollständige Antwort des Körpers auf eine als lebensbedrohlich erfahrene Situation. Das Nervensystem hat dadurch seine volle Flexibilität verloren. Wir müssen ihm deshalb helfen, wieder zu seiner ganzen Spannbreite und Kraft zurückzufinden.“ ( Peter Levine) Die Dynamik eines Traumas erhöht sowohl die Ausdehnung (Entspannung) als auch das sich Zusammenziehen (Anspannung) von Geist, Körper und Seele. Durch die Verknüpfung beider Bewegungen zu einer Einheit kann Trauma auf behutsame Weise geheilt werden. Innerhalb unserer schützenden Körpergrenzen ist es möglich, unser Fühlen der inneren Regungen und der Veränderung gefahrlos zu erleben. Vergrößert sich die Toleranz gegenüber den eigenen Körperempfindungen entfaltet sich auch das Vertrauen des Menschen in Intelligenz seines Körpers und er kann damit beginnen, die so sehr eingefahrene Verbindung von Angst und Hilflosigkeit mit der Erstarrungsreaktion wieder zu trennen. „Der Klient lernt darauf zu vertrauen, dass sich eine mäßige Aktivierung von selbst auflöst, wenn er sie nicht meidet und davor zurückschreckt: das heißt, wenn er den natürlichen Verlauf der eigenen Empfindungen nicht stört.“ (Dr. Peter Levine) Im SE wird Trauma als ein natürlicher Teil des Lebens gesehen und es wird davon ausgegangen, dass unser Organismus dazu in der Lage ist, intensive, überfordernde Erfahrungen zu heilen. SE arbeitet mit den Wahrnehmungen und Empfindungen, Bildern und Symbolen des Augenblicks. Das Erzählen des traumatischen Erlebens spielt nur eine untergeordnete Rolle. Häufig, besonders bei Traumaerleben im vorsprachlichen Bereich ist gar keine Erinnerung an das traumatisierende Geschehen vorhanden und SE bietet die Möglichkeit, sich dem trotzdem zuzuwenden. In der Arbeit wird damit begonnen, den Heilungsimpuls durch das Erschließen von Ressourcen des Klienten zu stärken. Äußerst langsam, kleinschrittig und einfühlsam mit kleinsten Pendelbewegungen ausgehend von dem heilenden Stimulus befreien wir die eingefrorene, gebundene Energie in ihrem Kern. Es wird möglichst weit entfernt vom verletzenden Ereignis angefangen um schon einen Teil der gebundenen Energie zu lösen und Stabilität zu schaffen, bevor eine Annäherung an das zentrale Ereignis stattfindet. So kann das Nervensystem die aktivierte Energie auf sanfte Weise neutralisieren. Dabei kann es zu unwillkürlichem Auftreten von Zittern, Kribbeln oder tiefem Ausatmen kommen. Mit dieser sanften Annäherung wird eine Retraumatisierung verhindert. Es entsteht ein Heilungskreislauf, in dem die Regulierung des Nervensystems zunimmt und verzerrte Glaubenssätze, Überzeugungen, Schuldgefühle, Selbstverurteilungen und Bindungsängste abnehmen und sich schließlich auflösen. Daraus erwachsen Kraft, Lebendigkeit, Verbundenheit, Selbstbestimmung und Kompetenz. Mit diesem Verständnis erklärt sich auch, warum rein kognitiv ansetzende Therapieverfahren bei traumatisierten Klienten oft nicht zum gewünschten Ergebnis führen. Die Verbindung von SE Arbeit mit anderen psychodynamischen, auch kognitiven Methoden dagegen kann sich als sehr fruchtbar erweisen. Was sind Traumasymptome? Mit der Entwicklung von Traumasymptomen versucht sich der Körper auf physiologischer und biochemischer Ebene gegen die anhaltende Erregung zu wehren. Das gelingt jedoch nicht nachhaltig, da der Stresspegel zu hoch ist; die Fähigkeit der Selbstregulation ist verloren gegangen. Einfache Tagesereignisse schon können dem Nervensystem eines traumatisierten Menschen empfindlich zusetzen. Mit der Vermeidung angstbesetzter Situationen versuchen wir zu verhindern, dass die gebundene Energie aktiviert wird. Von den meisten Betroffenen wird das als enorme Einschränkung ihres Lebensradius’ empfunden. Die individuelle Ausprägung von Symptomen ist abhängig von der Konstitution, den Ressourcen des Einzelnen, den auslösenden Umständen, dem Umfeld und der Unterstützung, die dem Betroffenen zuteil geworden ist. Hier seien nur einige mögliche Traumasymptome genannt: • Der Situation unangemessen starke Erregungszustände • Dissoziation • Depressionen • Gefühle der Hilflosigkeit • Einengende V orstellungswelt • Hyperaktivität • Albträume, Schlafstörungen und Schreckreaktionen • Geringe Stresstoleranz, Burn – Out - Gefahr • Panikattacken, Angstzustände und Phobien • Plötzliche Stimmungsschwankungen • Unfähigkeit zu lieben, für andere Menschen zu sorgen oder dauerhafte Beziehungen zu entwickeln • Ausgesprochene Schüchternheit • Scham- und Schuldgefühle • Chronische Müdigkeit • Störungen des Immunsystems und des endokrinen Systems (Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse) • Psychosomatische Störungen: Kopfschmerzen, Nacken- und Rückenprobleme, Asthma, Störungen des Verdauungssystems, Menstruationsbeschwerden • Entfremdungs-und Isolationsgefühle • Überhöht starke oder sehr reduzierte sexuelle Aktivität

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Coaching

Coaching

Anlässe für Coaching

Die Anfragen für Coaching beziehen sich vielfach auf drei Themenbereiche: 1. Fragen der persönlichen Entwicklung, z.B. aktuelle Laufbahnentscheidungen, Berufswechsel, Studienfachwahl, Vorbereitung auf den Ruhestand, Sinn- und Motivationsverlust, Zeichen von körperlicher oder seelischer Überforderung und Stress. 2. schwierige Situationen und Konflikte in der Zusammenarbeit, z.B. Kommunikations- und Kooperationsprobleme im Team, mit Vorgesetzten, unter den Führungskräften, einzelnen Mitarbeitern oder auch Kunden. 3. Rollen- und Wertekonflikte vor dem Hintergrund äußerer Veränderungen Dafür können der Verkauf des Unternehmens, Zusammenlegung von Bereichen, Veränderung der Ziel- und Aufgabenstellung eines Bereichs sowie alle Arten gravierender Veränderungen wie neue Technologien, andere Produktionsverfahren, Neugestaltung der politischen Ausrichtung eines Unternehmens auslösend sein.

Menschen, die sich bei sich selbst gut auskennen, denen sowohl ihre Stärken als auch ihre Grenzen, ihre Ängste und ihre Sehnsüchte bewusst und vertraut sind, sind die eigenständigeren, umsichtigen und verantwortungsbewussteren Entscheider und Akteure. 

 

Coaching hier setzt nicht beim Menschen als Einzelfunktionsträger an, sondern hält den ganzen Menschen inmitten der ihn umgebenden Spannungsfelder im Blick mit seiner Persönlichkeit, seinen Eigenschaften, Fähigkeiten und Aufgaben. Schwierigkeiten entwickeln sich oft dann, wenn der Gleichklang zwischen dem eigenen Wesen, den Eigenschaften einerseits und der Aufgabenstellung andererseits in eine Schräglage geraten ist. 

 

Das Coaching ist traumasensibel, zukunfts-, ziel- und lösungsorientiert. Wenn die Vergangenheit einbezogen wird, dann um zu spüren und zu verstehen, wie vergangene Erfahrungen heutige Verhaltensmuster prägen mit der Intention, sie zu integrieren. Die anfangs zu erarbeitende Standortbestimmung macht die momentanen Belastungen und Einschränkungen transparent und versucht den roten Faden durch die Entwicklungsgeschichte des Klienten zu finden. 

 

Der Blick kann sich jetzt auf die Zukunft, auf die Wünsche an die eigene Entwicklung richten. Welches Potential bringe ich mit, wozu fühle ich mich berufen, was davon möchte ich in meinem Leben umsetzen und in welchem Verhältnis steht das zu allen anderen Lebensbereichen und den mich umgebenden Menschen. Auch an diesem Prozess sind alle Ebenen gleichermaßen beteiligt: Körper, Verstand, Gefühl und Seele.

Nach erfolgter inhaltlicher Klärung können detaillierte und realistische Schritte zur Umsetzung erwogen und festgelegt werden. Manchmal ist es sinnvoll, die Umsetzung periodisch gemeinsam zu reflektieren.

Der Coach unterstützt den Klienten mit seiner Präsenz und seinen Fähigkeiten dabei, in seinem Forschungslabor zu verweilen, sich auf verschiedenen Ebenen tiefer zu begreifen, sich von dort aus ein breiteres Spektrum von Handlungsmöglichkeiten zu erschließen und wirkliche Veränderungen zu initiieren.

Methoden

Methoden

Das methodische Angebot integriert unterschiedliche Elemente tiefenpsychologischer, psychodynamischer und psycho-biologischer Orientierungen. Der Heilungsprozess des Klienten selbst gibt den entscheidenden Hinweis für das, was in der aktuellen Situation benötigt wird.

 

Die methodische Basis für die Arbeit bildet NARM™ (das neuroaffektive Beziehungsmodell), eine von Dr. Laurence Heller entwickelte psychotherapeutische Arbeitsweise, die der Heilung komplexer Traumata und dem posttraumatischen Wachstum Rechnung trägt. Die Organisationsprinzipien von NARM™ unterstützen dabei, die Konflikte zu beleuchten, die die kindliche Entwicklung im Angesicht von traumatischen Erfahrungen geprägt haben und stellen die Weichen dafür, dass sich alte heute lebensbehindernde Strukturen, getragen von Mitgefühl, langsam lösen können.

 

Somatic Expierencing (SE), eine von Dr. Peter Levine entwickelte sanfte Vorgehensweise, mit der Schocktrauma und die damit verbundene Symptomatik nachhaltig transformiert werden kann. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass unverarbeitete traumatische Erfahrungen die Ursache vielerlei Schwierigkeiten und Krankheiten im Leben sind. 

 

Tiefenpsychologische und besonders entwicklungspsychologische Kenntnisse bilden das Hintergrundbild für die Deutung.

 

Familien- und Organisationsaufstellungen können sehr erhellend sein, um Muster und verstrickte Beziehungen transparent zu machen und zu verändern.

 

Die systemische Therapie und Beratung schließen das Bezugssystem des Klienten mit in die Arbeit ein. Das Anliegen des Klienten wird immer auch im Kontext der Familie oder des beruflichen Umfeldes angeschaut.

 

Absichtsvolle, sich auf den gegenwärtigen Moment beziehende Achtsamkeit, die nicht wertend und vergleichend ist, darf den Prozess unterstützen und dient als wichtige Ressource, um Raum zu kreieren, sich immer wieder mit dem Körper zu verbinden und die Heilungsreise von dort aus zu tragen. Die Präsenz im Körper unterstützt dabei, uns die oft nicht zutreffenden Ansichten über uns selbst, andere und die uns umgebende Welt ins Bewusstsein zu rufen und uns in angemessener Zeit davon zu verabschieden.

 

Die ressourcenorientierten, praktischen Anwendungen aus dem Neurolinguistischen Programmieren (NLP), die maßgeblich aus der Gestalttherapie, der Hypnotherapie und den Kognitionswissenschaften entwickelt wurden, ergänzen sich gut mit den bereits erwähnten Arbeitsweisen. Besonders im Coaching bieten sie sich an, bereits auf tieferer Ebene Erfahrenes in geeignete Kommunikationsstrategien und Ziele zu übertragen.

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Über mich

Über mich

Clara Dingerkus I Traumatherapeutin und Coach I Berlin

Meine Erfahrungen als Trainerin und Coach haben mir über die Jahre hinweg immer wieder zeigen können, dass Menschen, die Orientierung suchen, die Quelle dafür schon mit sich tragen. Die Sicht darauf ist manchmal eingetrübt und der Zugang zum Potential für ein erfülltes Leben erschwert.

In sicherer Umgebung, gehalten vom Rahmen intakter Menschlichkeit Klienten dabei zu unterstützen, wieder mit ihrer Vitalität und Gestaltungskraft in Berührung zu kommen, ist mein Anliegen. Den Bewegungen des Klienten auf der Spur bleibend unterstütze ich das, was sich von selbst öffnen möchte. Mit wacher Präsenz und fachlich fundierten Fähigkeiten wird Raum für einen Prozess geschaffen, in dem sich Klienten in solidem Kontakt mit sich selbst, ihren persönlichen Bedürfnissen und anderen Menschen voller Selbstvertrauen ihren sinnbringenden eigenen Lebenszielen aktiv zuwenden.

Studienabschlüsse

1981
Staatsexamen für das Lehramt

 

1986
Diplom

Tourismusmanagement und

Regionale Fremdenverkehrsplanung

Berufserfahrung

2008 bis heute
Traumatherapie und Coaching

2009–2014
Lehrbeauftragte HAWK Hildesheim für Team- und Strategieentwicklung

1986–2008
Führungskraft in internationalen Großunternehmen der Reiseindustrie

Aus- und Weiterbildungen

seit 2021

Teilnahme an dem an 6 Wochenenden pro Jahr stattfindenden

Level 4 Post Master Immersion Training von Laurence Heller

 

seit 2019     

Ridhwan School, Diamond Approach Student

2018–-2019  

Ausbildung zum NARM Master Practitioner

bei Dr. Laurence Heller

2016–-2017
Ausbildung zum NARM Practitioner 
Neuroaffektives Beziehungsmodell zur Traumaheilung

bei Dr. Laurence Heller

2014–-2016
Ausbildung zum Somatic Experiencing Practitioner (SEP)

bei Dr. Laurence Heller, Dr. Raja Selvam

2014–-2018
Essenzarbeit in der Tradition des Diamond Logos

2011–-2014
Prozessorientierte Fortbildung

bei Dr. Hunter Beaumont

2009
Zulassung als Heilpraktikerin (uneingeschränkt)

beim Gesundheitsamt Stralsund

2007–-2008
Changemanagement und Führen

bei Dr. Max Schuppach

2002–-2004
systemische Psychotherapie und Familienstellen
bei Dr. Diana Drexler und Ruth Allamand

2001–-2002
Organisationsaufstellungen und systemische Beratung
bei Dr. Gunthard Weber

1997–-2001
Ausbildung zum NLP Trainer und Coach

bei NLP Institut Berlin, Karl Nielsen

seit 1991
Ausbildung und Erfahrung in unterschiedlichen Meditationstechniken

Mein Weg

Als junge Frau von der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen fasziniert, wurde ich Anfang der 80er Jahre Lehrerin, ohne jedoch den Beruf zu ergreifen. Der berufliche Weg führte weiter in die Reiseindustrie, ermöglicht durch ein Diplom für Tourismus-Management. Von 1986 bis 2008 als Führungskraft in unterschiedlichen Positionen der Reisebranche tätig, behauptete sich parallel das Interesse an der Entfaltung menschlichen Potentials. 

 

Berufsbegleitend begann ich seit Mitte der 90er Jahre, mich inspirierenden Aus- und Weiterbildungen in verschiedenen psychodynamischen Arbeitsweisen zuzuwenden, die sich auch angesichts der Herausforderungen im Berufsleben bereichernd auswirkten. 2008 nach dem Abschied von der Tätigkeit in Wirtschaftsunternehmen bot sich der Schritt in die Selbstständigkeit als Coach an. Menschen dabei zu unterstützen, ihre beruflichen Anliegen zu klären und einer ihren Stärken angemessene Lösung zu finden, ist bis jetzt ein großer Erfahrungsschatz geblieben.

 

Die Ausbildung zur Heilpraktikerin (2009) gewährte einen weitreichenden Einblick in die Biologie des menschlichen Organismus. Die Beschäftigung mit den aktuellen Erkenntnissen der modernen Neurowissenschaften wies den Weg zur Traumatherapie „Somatic Expieriencing (SE)“ nach Dr. Peter Levine. Schon während meiner Ausbildung zum SE Practitioner begegnete ich Dr. Laurence Heller, der seinerzeit sowohl SE Trainer war als auch gerade seinen eigenen therapeutischen Ansatz NARM™ zur Heilung von Entwicklungstrauma kreiert hatte. Im Mittelpunkt von NARM™ steht die Erforschung und Veränderung von grundlegenden Mustern, die in der Kindheit unerlässlich waren und sich für das Leben des Erwachsenen beschränkend auswirken. Seit 2016 folge ich mit großem Interesse der Entfaltung von NARM™ und profitiere im Rahmen des NARM™ Post Master Immersion Trainings von dem reichen Erfahrungsschatz von Dr. Heller. 

Die spirituelle Natur meines Seins hat ihre Heimat im Diamond Approach gefunden.

 

Kern meines Anliegens ist die Heilung Trauma bedingter Lebensbeschränkungen, Menschen dabei zu unterstützen jenseits aller Identifizierungen mit ihrem authentischen Dasein wieder in Kontakt zu treten und die damit einhergehende Lebendigkeit schöpferisch zu nutzen. Dabei bin ich überzeugt, dass neben allem, was einem Menschen widerfahren ist, auch seelische Anteile unversehrt geblieben sind. Hier liegen die größten Kraftspeicher, von denen häufig die Initialzündung für den Heilungsprozess ausgeht.

Ressourcen

Ressourcen

Links

NARM™ Dr. Laurence Heller

https://drlaurenceheller.com

 

NARM™ Training Institute

https://narmtraining.com

 

Complex Trauma Training Center

https://complextraumatrainingcenter.com

 

Somatic Experiencing Dr. Peter Levine

https://www.somaticexperiencing.com

 

Somatic Experiencing Deutschland

https://www.somatic-experiencing.de

​Gabor Maté

https://drgabormate.com

 

​TransParents

https://transparents.net

 

​Ridwhan-Schule

https://www.diamondapproach.org

https://ridhwan-stiftung.de

Bücher

​Heller, L./ Lapierre, A.: Entwicklungstrauma heilen. Alte Überlebensstrategien lösen - Selbstregulierung und Beziehungsfähigkeit stärken - Das Neuroaffektive Beziehungsmodell zur Traumaheilung NARM. München 2013

 

Heller, L./Kammer, B.: Praxishandbuch Entwicklungstrauma heilen. Wege zur Auflösung von Beziehungs-, Entwicklungs- und Bindungsstörungen. München 2023

 

Heller, L./ Dörne, A.: Befreiung von Scham und Schuld. Alte Überlebensstrategien auflösen und Lebenskraft gewinnen. München 2020

 

Levine, Peter A.: Trauma - Heilung. Das Erwachen des Tigers. Essen 1998

 

Maté, G.: Wenn der Körper nein sagt. Wie verborgener Stress krank macht - und was Sie dagegen tun können.

Kandern 2020

 

Maté, G.: Vom Mythos des Normalen. Wie unsere Gesellschaft uns krank macht und traumatisiert. Neue Wege zur Heilung. München 2023

 

van der Kolk, B.: Verkörperter Schrecken. Traumaspuren in Gehirn, Geist und Körper und wie man sie heilen kann. Lichtenau/Westfalen 2015

 

Almaas, A.H.: Essentielles Sein. Die Bedeutung des Lebens. Freiamt 2000

Kontakt

Clara Dingerkus

Heilpraktikerin
Traumatherapie und Coaching


Handjerystraße 73
12159 Berlin


030 / 887 24 690
mail@claradingerkus.de

Ich freue mich über Ihre Email oder Ihren Anruf.

Wenn Sie bitte Ihren Namen und Ihre Telefonnummer hinterlassen, rufe ich Sie in der Regel innerhalb eines Werktages zurück.

Anfahrt

Die Praxis liegt in Berlin-Friedenau unweit des Friedrich-Wilhelm- und Breslauer Platzes.

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen Sie die Praxis am besten über

  • die U-Bahn Station Friedrich-Wilhelm-Platz (U9). Dem Ausgangsschild Schmiljanstraße/Schmargendorferstraße folgen. Der Fußweg dauert ca. 5 Minuten.

  • Busverbindungen 48 und 85 Ausstieg "Breslauer Platz". Dann durch die Schmargendorferstraße in die Handjerystraße laufen.

  • die S-Bahn Station Bundesplatz oder Friedenau. Von dort aus ca.10 Minuten zu Fuß.

Kontakt
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